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Hanebom

20 848576 Hermann Hanebom Öffnen Blatt

rk., Richter in Bielefeld
* 1255 (s) in Bielefeld
† 1324 (n)
oo 1280 (c).
Herkunft: Bielefeld
Notizen zu Hermann Hanebom: [-][+]
- Ratsherr und Richter in Bielefeld; Mitglied des Kalands, erw. 1280-1324; 1280 Lehnsträger des Grafen Otto III. von Ravensberg;
- Q+L: [BI UB] S. 80 Nr. 129; [Rav. R] S. 576 Nr. 700; 811 Nr. 1059; [BI Kaland] S. 82;
- B: (Schindler) Der älteste nachweisbare Namensträger war Hermann Hanebom, gen. (um 1280) und 1296-1323, Ratsherr u. Richter der Stadt Bielefeld. (RT) Sein Bruder war Johannes dictus Crusinch (s. [Angenete AL, Schindler]; [BI UB] Register)
- 1318 ([BI Kaland] S. 82): "6. Die Kalandsstatuten des Jahres 1318 sind von genau 24 Mitgliedern unterzeichnet worden. An erster Stelle werden Kanoniker des Marienstifts genannt, doch ist die Reihenfolge der Gruppen später nicht exakt eingehalten. Folgende Stiftsgeistliche sind aufgeführt 18 (Familiennamen und Funktionen z. T nach dem [BI UB] ergänzt): Heinrich Finke, Christian, Roland von Aschen, Johann von Slon, Georg, Hartwig, Temmo von Blomberg. Liborius Wulbeke, ##Hermann Hanebom (?)‚ Borchard von Grest, jetzt noch als "Schreiber", und Dietrich Herinc. Soweit die Familiennamen mit erwähnt werden oder sich feststellen lassen, handelt es sich bei diesen Kanonikern stets um Angehörige der ravensbergischen Ministerialität. Damit erklärt sich auch die weitere Zusammensetzung des Kalands: Die nächste Gruppe besteht aus Rittern und Knappen; die Liste enthält die Namen Alexander Top, Herbord Nagel, Lubbert Westfal, Johannes Nagel, Egbert Vridach und den Ratsherrn der Altstadt Winand von Halen. Möglich ist, daß es sich bei dem oben nannten Hermann H a n e b o m nicht um den Geistlichen, sondern um den Ratsherrn gleichen Namens handelt. In der letzten Gruppe werden die auswärtigen Geistlichen aufgeführt: der Dekan von Enger, wahrscheinlich Heinrich Stenhus, der Wiedenbrücker Dekan Eberhard von Visbek, die Pfarrer Hermann von Brackwede, Hermann von Oerlinghausen, Heinrich von Jöllenbeck und der namentlich nicht genannte Pfarrer von Stapelage, schließlich noch der Geistliche Otto, der sich später als Wochenherr in Schildesche identifizieren läßt. --- Der erste Eindruck, den diese Namensliste erweckt, ist der, daß der Kaland sehr einseitig die gehobene Gesellschaftsschicht der Stadt Bielefeld und der nächsten Umgebung bevorzugte. Darauf wird unten noch zurückzukommen sein. --- Die Statuten des Jahres 1318, deren Inhalt hier zusammen mit gelegentlichen Vorgriffen auf die späteren Erweiterungen wiedergegeben ist, müssen sich in den folgenden Jahren als reformbedürftig erwiesen haben. Ursache dafür war einerseits die schon erwähnte Stiftung eines eigenen Altars (Fn 19: Vgl.unten), andererseits aber auch die Praxis der Kalenden und der gelegentlichen Exequien, schließlich die Grundsatzentscheidung, daß auch weibliche Mitglieder aufgenommen werden sollten. Jedenfalls wählten die Kalandsbrüder aus ihrer Mitte ein Gremium von vier Personen - einstimmig, wie es ausdrücklich heißt - und diese vier arbeiteten 1346 eine neue Fassung aus. Mitglieder des Gremiums waren Wilbrand Bante, Kanoniker am Marienstift und Propst in Lippstadt, der Pfarrer Winand aus Spenge, der Knappe Gerhard Dinggraf und der Bielefelder Bürgermeister Hermann Keseling (Fn 20: [BI UB] Nr. 239). Die Aufzählung dieser Namen ist insofern nicht überflüssig, als man daran erkennen kann, daß auch die Laienmitglieder der Bruderschaft im Kaland deutlich mitbestimmten...
- 1319 April 29. ([BI UB] S. 80 Nr. 129): "Bürgermeister, Richter und Rat der Sadt Bielefeld bezeugen, daß Gisela, Witwe Johanns von Coesfeld, ihrem Bruder Johann (de Bilevelde), Thesaurar von St. Johann zu Osnabrück, einen Wortzins (redditus) von einer Mark vom Hause Giselberts von Horst in Osnabrück für 16 Mark verkauft hat." --- Nos Ecbertus de Oldendorpe proconsul, ##Hermannus Hanenbom iudex, Johannes Top, Arnoldus Strepehavere, Gerhardus Mule, Ludolphus de Lage, Bern(hardus) de Zelehusen, Hen(ricus) Mule, Gerhardus Pustere, Sifridus Pistor, Segewinus de Brakwede, Arnoldus de Arnholte, Her(mannus) Langhenbergh, consules oppidi Byleveldensis, tenore presentium recognoscimus, quod Gisla, relicta quondam Johannis de Cosveldia, coram nobis constituta recognovit se vendidisse, tradidisse ac libere resignasse de consensu et voluntate heredum ipsius videlicet Johannis, Everhardi, Alheydis, Hildegundis, Hadewigis, Cunigundis et Gislen redditus unius marce denariorum arealium in domo Giselberti de Horst famuli in nova civitate Osnaburgensi honesto viro domino Johanni fratri suo, ecclesie sancti Johannis Osn(aburgensis) thesaurario, pro sedecim marcis denariorum ibidem legalium, aut cui idem thesaurarius vendiderit, donaverit aut etiam legaverit huiusmodi redditus perpetue possidendos. In cuius recognitionis evidens testimonium sigillum oppidi nostri presentibus est appensum. Actum et datum anno Domini M°CCC°XIX°, III° Kalendas mensis Maii.
- 1319 April 29. ([Rav. R] S. 811 Nr. 1059): "Der Bielefelder Bürgermeister Eckbert von Oldendorf, der Richter ##Hermann Hanenbom und gen. Ratsherren der Sadt Bielefeld bekunden: Gisela, Witwe des Johann von Coesfeld, verkauft mit Zustimmung ihrer Erben Johann, Eberhard, Adelheid, Hildegund, Hedwig, Kunigund und Gisela ihrem Bruder Johannes (de Bilevelde), Thesaurar von St. Johann zu Osnabrück für 16 Mark Osnabrücker Pfennige eine Rente von einer Mark aus dem Hause des Knappen Giselbert von Horst in der Neustadt Osnabrück. Sie gibt ihrem Bruder anheim, die Rente zu verkaufen oder zu verschenken, wem er will. Actum et datum anno Domini M°CCC°XIX°, III° Kalendas mensis Maii.
- 1221 Mai 15. ([Rav. R] S. 298 Nr. 295) "Herford. Die Abtei Herford unterbreitet den Brüdern Otto und Ludwig, Grafen von Ravensberg, nach Streitigkeiten um Besitzungen und Rechte folgenden vergleichs- und Schlichtungsvorschlag: ... Die Brüder... werden der Abtei alles Gut, das die Abtei von alters her besitzt... im Bielefelde (Bylevelde) zur freien Verfügung zurückgeben... Das Gut im Bielefelde: eine zweimansige Höfegruppe der Herforder Villikation Hartlage, Ende des 13. Jhs. im Besitz des Liutfrith von Sieker ([Darpe CTW IV] S. 77 und Anm. b, e) und nach ihm "Lutfredushove" genannt; wohl zu identifizieren mit dem Hof "in Bylanfelde" der Corveyer Tradition von 826-876 (vgl. [Rav. R] S.121ff Nr. 42; demnach schon 1015-1036 urk. erw.). Sie wurde, ungeteilt, um 1330 an Lutgardis von Havergo verlehnt und vererbte sich so 100 Jahre lang in den Bielefelder Familien Hanebom-Crusing, Mule und Koch. 1482 wurden die beiden Teile der Hove einzeln verlehnt. Die kleinere Hälfte ging über die verschiedenen Hände gegen Ende des 15. Jhs. an die Familie von Steinhaus auf Niedermühlen, die größere an den Bielefelder Bürgermeister Wilhelm von Grest. Ihm wurde sie 1512 als Allod überlassen im Tausch gegen den Doppelkotten Hallau (Hanloe) ([Rav. Urbar] 245), Honlo ([BI UB] 301), den von Grest damit der Abtei als Lehen auftrug... Die [Darpe CTW IV] lassen weder die Folge der Lehnsträger noch die der bäuerlichen Besitzer (Bewohner, Bebauer) der Lutfredushove lückenblos erkennen."
- 1330 (1324-1360) ([BI UB] S. 89 Nr. 151, [Rav. R] S. 806 Nr. 1159, [Darpe CTW IV] S. 167 und 174): Belehnung von Bielefelder Ministerialen und anderen durch die Äbtissin Liutgard II. von Bickenem vom Stift Herford mit abteilichen Gütern: Lehnsbuch der Äbtissin Liutgard (1324-1360) ...Lutfardis (bei [Darpe CTW IV]: Lutgardis) de Havergho recepit in feodo mansum in Bylevelde [... wird mit einem Hof in Bielefeld belehnt, d. i. die zweimansige Lutfardushove] ...
Hermannus Hanebom in Bylevelde ad resignationem Johannis de Broke recepit in feudo mansum in Hatlage; idem eciam Hermannus ad resignationem Lutfardis (bei [Darpe CTW IV]: Luthardi) de Havergo et suorum heredum recepit in feodo mansum in Bylevelde..." [Hermann Hanebom empfängt zu Lehen eine Hove in Hartlage nach Resignierung (Verzicht) des Johannes von Broke, den Hof in Bielefeld nach Resignierung des Lutgardis (Luthardi) von Havergo, als Zinslehen.
War Hermann Hanebom ein Schwiegersohn de Brokes oder Havergos, da er mit der Lutfardushove belehnt wurde?
- 1361 Sept. 28. bis 1512 Nov. 27. ([BI UB] S. 184 Nr. 301) Belehnung von Bielefeldern mit der Lutfredeshufe bei Bielefeld durch die Äbtissinnen von Herford...;
Kinder:
1) Gottschalk Hanebom, rk., lebte in Bielefeld
* 1300 (u) in Bielefeld
† 1371 (n)
Notizen zu Gottschalk Hanebom:
- Wessels Mutter dürfte eine Puntrogge gewesen sein, Schwester von Ekbert und Drude. Wessel kauft 1383 mit beiden zusammen ein Haus in Babenhausen ([BI UB] Nr. 429) und 1388 zusammen mit Drude einen Garten vor dem Oberntor ([BI UB] Nr. 455).
oo 1325 (c) mit NNw Puntrogge, rk., lebte in Bielefeld <Johann Puntrogge, rk., Ratsherr in Bielefeld>.
2) Hermann Hanebom (Haneboem), rk., Ratsherr in Bielefeld
* 1300 (u) in Bielefeld (?)
† 1366 (n)
Notizen zu Hermann Hanebom: [-][+]
- 1355 Ratsherr in Bielefeld;
- Q+L: [Angenete AL, Schindler]; [BI UB] S. 89 Nr. 151; [Darpe CTW IV] S. 174; [Havergo, Toman] S. 404; [BI Stadtnachrichten] S. 7;
- B: (Schindler) Der Vater Wessels dürfte wohl einer der beiden Brüder Gottschalk (gen. Bielefeld 1363-1371, Ratsherr der Altstadt 1366-1371) oder Hermann (1366 Ratsherr der Altstadt) gewesen sein. Wessels Mutter dürfte eine Puntrogge gewesen sein, Schwester von Ekbert und Drude. Wessel kauft 1383 mit beiden zusammen ein Haus in Babenhausen ([BI UB] Nr. 429) und 1388 zusammen mit Drude einen Garten vor dem Oberntor ([UB Bielefeld] Nr. 455).
- (RT:) Hermann Hanebom folgt Luthard von Havergo nach dessen Resignation um 1360 als Lehnsnehmer der Hove in Bielefeld (Lutfardushove); m. E. kann davon ausgegangen werden, daß seine Ehefrau eine Tochter des Luthard von Havergo gewesen sein wird.
- 1330 (1324-1360) ([BI UB] S. 89 Nr. 151, [Rav. R] S. 806 Nr. 1159, [Darpe CTW IV] S. 167 und 174): Belehnung von Bielefelder Ministerialen und anderen durch die Äbtissin Liutgard II. von Bickenem vom Stift Herford mit abteilichen Gütern: Lehnsbuch der Äbtissin Liutgard (1324-1360) ...Lutfardis (bei [Darpe CTW IV]: Lutgardis) de Havergho recepit in feodo mansum in Bylevelde [... wird mit einem Hof in Bielefeld belehnt, d. i. die zweimansige Lutfardushove] ...(Herforder Villikation Hartlage, auch: Lutfardushove, Luthardeshove, Lutfredeshove, Lutverdeshove, Luttegerdes Hof vor dem Oberntor; heute wüst, im Ostteil der Stadt Bielefeld, Straße Große Hove und Kleine Hove; vgl. Engel, Heepen, S. 144;
- Hermannus Hanebom in Bylevelde ad resignationem Johannis de Broke recepit in feudo mansum in Hatlage; idem eciam Hermannus ad resignationem Lutfardis (bei [Darpe CTW IV]: Luthardi) de Havergo et suorum heredum recepit in feodo mansum in Bylevelde. De istis mansis promisit, se daturam de quolibet manso 5 plaustra lignorum et aliam pensionem, sicut per omnia in libris pensionariis ecclesie Hervord. continetur. Quo defuncto dictus Crusinc frater suus recepit in feodo eadem bona suo iure."
Übersetzung: Hermann Hanebom in Bielefeld empfängt, nach Resignierung des Johannes von Broke, zu Lehen eine Hove in Hartlage; dieser Hermann und seine Erben empfängt nach Resignierung des Lutgardis (Luthardi) von Havergo den Hof in Bielefeld als Zinslehen. Der folgende Hof erbringt als Abgabe allgemein 5 Fuder Brennholz und andere Zinszahlungen, wie auch insgesamt in den Zinsregistern der Herforder Kirche festgelegt. Beim Ableben empfängt sein Bruder (evtl. aber auch: Vetter, Schwager, Blutsverwandter) genannt Crusinc zu Lehen dessen Güter zu seinem Recht.
- 1365 ([BI Stadtnachrichten] S. 9): 1696 post 13ten Januar: Verzeichnis derer, So Bey dießer Stadt Bielefeld als Ratsherren gestanden, und teils noch stehen, Soviel man die Rahmens aus alten Briefschaften und obligationen extrahiren können, und befunden hat. Anno... Herman Haneboem.
oo 1335 mit NNw von Havergo, rk., lebte in Bielefeld.
PN = 10670
Forscher: Toman
Letzte Änderung: 19.04.2003
Kekule-Nr. 427712, 848576, 855776, 882368, 1765088

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Stand: 09.02.2019 15:53:36
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