Lipp. Regesten NF, Greste 28.08.1554
Bartold Kock alias Wulff, Gogreve der Grafen und Edelherrn Bernhard (VIII) und Hermann Simon zur Lippe, beurkundet folgende vor seinem Gericht vor Johann Meier zu Hündersen, Johann Meier zu Volkerdissen, Henrich Valtmann zu Ehrdissen und Hermann Rhoen zu Evenhausen als Beisitzerhaus den Ämtern Barkhausen und Heeerse geführte Verhandlung und die dabei gefundenen Urteile: Bernhard (VIII), persönlich anwesend, zitiert durch seinen Anwalt Marister Liborus Blome die nachgelassenen Erben - Bruder und Schwester - des Henrich Frigdach vor Gericht und klagt Fridach an, gegen den kaiserlichen Landfrieden, gegen geistliches und weltliches Recht den Fronen zu Asemissen mit Brand überzogen und diesen und das ganze Amt Barkhausen mit Raub und Übeltat schwer geschädigt zu habe; dadurch sei den Untertanen wie auch dem Grafen selbst wegen entgangener Einkünfte erheblicher Schaden entstanden. Er beansprucht deshalb zur Entschädigung des Henrich Frigdach Erbe; dessen Erbe vermögen dagegen nichts vorzubringen.
Der Meier zu Billinghausen als Urteilsfinder verkündet nach Beratung mit dem Umstand aus den Ämtern Barkhausen und Heerse und den Städten Lemgo und Salzuflen: das gesamte Erbe verfällt dem Grafen; die Besitzergreifung sol sofort erfolgen. Dies geschieht nach viermaliger Befragung durch den Richter durch Berühren des Gutes mit der Hand; eine Verletzung des Eigentumsrechtes des Grafen wird mit einer Strafe von 100 gfl. bedroht. Das Gericht beauftragt den Richter, dem Grafen eine Urkunde auszustellen, die vom Richter und den Dingpflichtigen Iggenhausen von Exter, Johann Werpup, Drost zu Sternberg, den Bürgermeistern Ludeke Cathman und Johann Geissenbeir, Jost Meier zu Barkhausen und Bartold Meier zu Bexten besiegelt wird.