Beschreibungen: Familiennamen (Forts.)
Potthoff
1. Wohnstättenname nach einem Hofnamen (zu mnd. pote, potte >junge Pflanze, Spross, junger Baum< und mnd. hof >Hof, Bauerngut<, etwa >Pflanzhof, Baumhof<).
2. Herkunftsname zu dem gleich lautenden Ortsnamen in Westfalen.
Puls
1. Herkunftsname zu Ortsnamen wie Puls (Schleswig-Holstein), Pulsen, Pulsitz (Sachsen).
2. Berufsübername zu mnd. puls, md. pulse, mhd. phulse >Stange mit einem Holzklotz, um Fische ins Netz zu treiben< für einen Fischer.
3. Berufsübername zu mnd. puls >Aderschlag<, übertragen >das Anschlagen der Glocken; eine bestimmte Dauer des Geläutes< für einen Glöckner.
Reese
Herkunfts-/Ortsname "Reese(n)" oder Übername für "Riese".
Reinecke
althochdeutsche Kurzform zum Rufnamen "ragin" => "Schicksal"
Reineke
althochdeutsche Kurzform zum Rufnamen "ragin" => "Schicksal"
Reuter
1. Berufsnamen zu mhd. riutære >der ausreutet, urbar macht; Bauer<.
2. Standesnamen zu mhd. rtære >Reiter, Streiter zu Pferde, Ritter<, fnhd. reuter >Reiter<.
3. Wohnstättennamen zu mhd. riute >Stück Land, das durch Rodung urbar gemacht wurde<.
4. Herkunftsnamen zu häufigen Ortsnamen wie Reut(e), Reuth, Reuter.
Richter
Amtsname zu mhd. rihtære >Lenker, Ordner, Oberherr, Richter<. Die Häufigkeit dieses Familiennamens - er nimmt in Deutschland die 14. Stelle ein - hängt damit zusammen, dass Richter in manchen Gegenden (Schlesien, Böhmen, Mähren, Oberlausitz, Sachsen) den Orts-, Gemeindevorsteher bezeichnete.
Rodewald
aus dem gleich lautenden deutschen Rufnamen (hroth/hroud + wig) entstandener Familienname.
Röhr
Herkunftsname zum Ortsnamen
möglich auch niederdeutsche zusammengezogene Form aus Röder Ror (um 1400)
"Röder kann ein Berufsname sein, mittelhochdeutsch "roder"=>"roden" Röder (um 1385)
Rose
mittelhochdeutscher Übername "rose" => "Rose" für den Rosengärtner"
"zum Teil eine Kurzform zum Rufnamen "Rudolf"
Sander
Aus einer durch eine Verkürzung im Anlaut entstandenen Form von Alexander hervorgegangener Familienname.
Schäfer
mittelhochdeutscher Berufsname "schaefaere" => "Schäfer"
Schapeler
Berufsname auf -er zu mhd. scháp(p)ël >Laub- oder Blumenkranz als Kopfschmuck<, fnhd. schapel >Kranz, Kopfputz<, mhd. schapëlære, fnhd. schapeler >Kopfputzmacher< für den Hersteller, gelegentlich auch Übername für den Träger. Ein festlicher Kopfschmuck wurde von Frauen und auch von Männern getragen. Oft bestand der Kopfschmuck aus einem Band, einer Schnur oder einem Goldreif, kranzartig um die Stirn oder kreuzweise verschlungen um den Kopf angelegt und mit Perlen besetzt.
Schild
1. Berufsübername zu mhd. schilt >Schild; Wappenschild, Wappen< für den Schildmacher, Schildmaler oder Wappenmaler. Der Schutzschild war aus Holz und wurde mit Leder überzogen. Oft wurde der Schild mit Metallbeschlägen versehen und mit Bemalung verziert.
2. Wohnstättenname nach der Form des Grundstücks.
3. Auf einen häufigen Hausnamen zurückgehender Familienname. Im mittelalterlichen Halle ist ein Haus, das genant ist czum roten schilde, bezeugt. Ein Haus zum Schilte begegnet i. J. 1379 in Würzburg.
Schilling
mittelhochdeutscher Übername "schillinc" => "Schilling" , wohl nach einer Leistungsverpflichtung
Schlinck
Wohnstättennamen zu mnd. slink >Rand, Einfassung, Schlagbaum, Gatter; Pfahlrost<, auch als Straßenname (z. B. in Magdeburg, Hameln, Quedlinburg, Goslar) und Flurname (z. B. in Niedersachsen) belegt.
Schling
Wohnstättennamen zu mnd. slink >Rand, Einfassung, Schlagbaum, Gatter; Pfahlrost<, auch als Straßenname (z. B. in Magdeburg, Hameln, Quedlinburg, Goslar) und Flurname (z. B. in Niedersachsen) belegt.
Schlingmann
Schlingmann: Ableitung auf -mann von Schling(e).
Schlömer
niederdeutscher Übername zu mnd. slomer >Schlemmer, Verschwender<.
Schlüter
Schlüter (nddl, von westf. bis pomm. häufig), ndrhein. schleuter; schlieter, = obd. schließer (schleußer): meint weniger den torschließer als den verwalter häuslicher vorräte u. schätze, den beschließer oder kämmerer (fürstl., kirchl. oder städt.).
Schmidt
Schmidt: von der wertschätzung der schmiedekunst schon in ältester zeit - sie galt als göttl. ursprungs - zeugt z.b. die wieland-sage. vom wandalenkönig geiserich wird berichtet, daß er e. geschickten schmied zum grafenrang erhob. die reiche gliederung der schmiedezunft im MA. spiegelt sich in den FN. kupfer-, eisen-, stahl-, gold-, silberschmidt, grob-, kleinschmidt, hammer-, hauben-, helm-, kesse-, klingen-, messer-, nagel-, schaar-, scheer-, schellen-, hufschmidt usw. schmid, schmitt sind obd., schmitz rhein., schmedt ndd.;
Schmitt
Schmidt: von der wertschätzung der schmiedekunst schon in ältester zeit - sie galt als göttl. ursprungs - zeugt z.b. die wieland-sage. vom wandalenkönig geiserich wird berichtet, daß er e. geschickten schmied zum grafenrang erhob. die reiche gliederung der schmiedezunft im MA. spiegelt sich in den FN. kupfer-, eisen-, stahl-, gold-, silberschmidt, grob-, kleinschmidt, hammer-, hauben-, helm-, kesse-, klingen-, messer-, nagel-, schaar-, scheer-, schellen-, hufschmidt usw. schmid, schmitt sind obd., schmitz rhein., schmedt ndd.;
Schneider
mittelhochdeutscher Berufsname "snidaere" => "Schneider,Schnitzer".
Schöning
1. Herkunftsnamen zu den Ortsnamen Schöning (Nordrhein-Westfalen, Schlesien), Schöningen (Niedersachsen, ehem. Pommern/jetzt Polen).
2. Ableitungen auf -ing von Schön.
Schöttler
1. Vor allem niederdeutscher Berufsname zu mnd. schotteler >Schüsselmacher< (Schüssler).
2. Gelegentlich oberdeutscher Übername zu mhd. schotelen >sich schütteln, erschüttert werden, zittern<.
Schröder
Schröder ist ein Berufsnamen - wie so viele deutsche Namen. So teilen sich mehr als 20 Prozent aller Deutschen die Namen Müller, Schmidt, Schneider und Fischer. Die Schröders sind nicht ganz so zahlreich, aber ihr Name gehört hier zu Lande doch zu den 50 häufigsten. Während aber jedem klar ist, was ein Müller mahlt, ein Fischer fischt und ein Schneider schneidert, weiß kaum einer, was ein Schröder schrödert oder geschrödert hat. Die Berufsbezeichnung Schröder ist ausgestorben. In den Gelben Seiten wird man sie vergeblich suchen. Aber dereinst war das Tätigkeitsfeld eines Schröders sehr weit gefächert. Das kommt in der Vieldeutigkeit des Stammwortes zum Ausdruck, von dem sich der Name Schröder herleitet. In jeder Sprache gibt es Wörter, die mehrere Bedeutungen haben. Beispiel: Eine Bank kann ein Möbel zum Sitzen sein, aber auch ein Geldinstitut, was ja doch etwas ganz anderes ist. Das mittelhochdeutsche Wort "schrot" kann Hieb oder Stich bedeuten. Es kann etwas Abgeschnittenes sein (ein Holzklotz oder Stück Metall), aber auch ein Wein- oder Bierfass.
So war der Schröder zum Beispiel ein Münzmeister, der Edelmetallstücke von der Stange schnitt und die Stücke vor der Prägung prüfte, ob sie das richtige Gewicht (Schrot) und den vorgeschriebenen Feingehalt (Korn) hatten, das heißt "von echtem Schrot und Korn" waren. Der Schröder konnte aber auch ein Rollfuhrmann sein, der Fässer mit Hilfe von Schrotbaum und Schrotleiter auf- und ablud. Diese Schröder waren wohl oft auch "vierschrötig", was vierkantig geschnitten bedeutet, im übertragenen Sinn: grob, ungehobelt.
Meist war der Schröder aber eher ein Leichtgewicht, einer der ein "Schrot", in diesem Fall ein Stück Stoff, passgenau vom Ballen schnitt und es zu Gewändern zusammennähte: ein Schneider also. Seit dem 15. Jahrhundert, als die Familiennamen längst gefestigt waren, wurden die Schröder allmählich von den Schneidern verdrängt, und zwar von Süden nach Norden. Als Marburg längst eine Schneiderstadt war, blieb Kassel noch lange eine Schröderstadt.
Zahlenmäßig ist der Familienname Schröder dem Schneider weit unterlegen. Auf etwa 290 000 Schneider kommen nur 136 000 Schröder, dazu einige Schröter, Schrader, Schrör und Schroers.
Schulte
Schult(e), rhin. schulten, ndd. form für obd. schulz(e), urspr. schulthete (schult-heiß),
Siesenop
31 mal in Deutschland am meistens in Detmold. Keine Spur in Polen. Seit 1600 Jahrhundert in Region von Detmold. Kommt vielleicht von Käsenapf oder Todeslied.
Sünnermann
geht zurück auf "sonder-"; vermutlich einer, der außerhalb der Gesellschaft (Mittelalter) lebte bzw. arbeitete, keiner Gilde o.ä. angehörte, abgesondert war bzw. eine Sonderstellung inne hatte
Sundermann
geht zurück auf "sonder-"; vermutlich einer, der außerhalb der Gesellschaft (Mittelalter) lebte bzw. arbeitete, keiner Gilde o.ä. angehörte, abgesondert war bzw. eine Sonderstellung inne hatte
Uekermann
Herkunftsname zum Ortsnamen "Ückern"
Vögeler
mittelhochdeutscher Berufsname "vogeler" => "Vogelfänger, Geflügel->händler"
Stand: 09.02.2019 15:55:13
Erstellt mit dem Genealogieprogramm GFAhnen 18.0.014
Gehe zu StartSeite