vorhergehende Seite

Beschreibungen: Berufe (Forts.)

L (Forts.)

Leibzüchter

1902 Synonym für den Altenteiler. Bei der Übergabe des Hofes an den Hoferben erhält der Altenteiler oder Leibzüchter für sich und seine Frau auf Lebenszeit vertragsmäßig ein Häuschen (das Altenteil) zugesichert und außerdem eine in der Hauptsache aus Naturalien bestehende Versorgung.

Lohnherr

Lohnherr, Bedeutung im 18. Jhdt der seinen Leuten Lohn gibt (Gegensatz zu Lohnknecht); Handwerksmeister.
Früher in manchen Städten ein Mitglied der Obrigkeit (gewählter Stadtrat, Kämmerer), das die Aufsicht über die Wege, Straßen, öffentliche Gebäude u.s.w. führte und die städtischen Lohnarbeiter (Tagelöhner) unter sich hatte.

M

Meier

Ein persönlich freier Bauer der aber kein Eigentumsrecht am Hofe hatte. Er durfte ihn also weder belasten noch verpfänden oder gar verkaufen. Dem Grundherrn waren Abgaben und Dienste zu leisten. Bei schlechter Bewirtschaftung konnte der Meier abgemeiert werden. Der Nachfolger eines ausgeschiedenen oder verstorbenen Meiers mußte den Weinkauf zahlen (Me 1, S. 237). Man beachte auch Führers Darstellung der Meierrechtlichen Verfassung in der Grafschaft Lippe.

Meister (Zimmermeister)

https://de.wiktionary.org/wiki/Meister

Mittelkötter

Kleinbauer mit 16 bis 30 Scheffelsaat Land. s.a. Kötter. (Kg S. 227). Ein Mittelkötter wurde mit 1/4 tlr zur Steuer eingeschätzt.

Müller

waren zumeist Pachtmüller, die, da der Pachtzins häufig vom Grundherren sehr hoch angesetzt wurde, kaum ihr Auskommen fanden und sich nach einigen Jahren neue Pachtungen suchen mußten.

N

Neuwohner

Neue Siedler auf landesherrlichem Grund und Boden. Auf adeligen Gütern hießen sie Arröder.

P

Pastor

Die ursprünglich würdevolle Bezeichnung Pfaffe (papa = Vater) wurde erst seit Luther verächtlich gebraucht.
Im Gebiet seines Kirchspieles wachte der Seelsorger über die Moral der Gemeindemitglieder. Eine wichtige Aufgabe war die Erfassung aller Geburten, Heiraten und Sterbefälle in den Matrikenbüchern.
Auch fungierte der Pfarrer als Dienstherr der Hebamme. Bis in die 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts oblag ihm die Schulaufsicht. Häufig gründeten Pfarrer Schulen und wirkten als Lehrer. Auf dem Lande war er oft die einzige gebildete Person und betätigte sich auch als Arzt.
Bild: pfaffen.gif
Bild: Pfarrer

Patrizier (Kaufmann)

Mitglied des Rates eines städtischen Gemeinwesens. Die R. entstammten häufig reichen Kaufmannsfamilien, die bes. in den alten Handelsstädten die Patrizier bzw. ratsfähigen Geschlechter ausmachten. So ist z.B. für Erfurt nachgewiesen, daß 1509 die insgesamt 42 R. aus nur 23 Familien stammten, von denen 13 alte Gefrundetenfamilien waren; 5 von ihnen hatten nicht weniger als 27 städtische Funktionen inne, davon allein die Familie Ziegler 16. In den später entstandenen Städten, bes. den mitteldeutschen Bergstädten, kam es kaum zur Herausbildung eines Patriziats und derartiger Machtkonzentration innerhalb weniger Familien.

Priester (Pastor)

Die ursprünglich würdevolle Bezeichnung Pfaffe (papa = Vater) wurde erst seit Luther verächtlich gebraucht.
Im Gebiet seines Kirchspieles wachte der Seelsorger über die Moral der Gemeindemitglieder. Eine wichtige Aufgabe war die Erfassung aller Geburten, Heiraten und Sterbefälle in den Matrikenbüchern.
Auch fungierte der Pfarrer als Dienstherr der Hebamme. Bis in die 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts oblag ihm die Schulaufsicht. Häufig gründeten Pfarrer Schulen und wirkten als Lehrer. Auf dem Lande war er oft die einzige gebildete Person und betätigte sich auch als Arzt.

R

Ratsherr

Mitglied des Rates eines städtischen Gemeinwesens. Die R. entstammten häufig reichen Kaufmannsfamilien, die bes. in den alten Handelsstädten die Patrizier bzw. ratsfähigen Geschlechter ausmachten. So ist z.B. für Erfurt nachgewiesen, daß 1509 die insgesamt 42 R. aus nur 23 Familien stammten, von denen 13 alte Gefrundetenfamilien waren; 5 von ihnen hatten nicht weniger als 27 städtische Funktionen inne, davon allein die Familie Ziegler 16. In den später entstandenen Städten, bes. den mitteldeutschen Bergstädten, kam es kaum zur Herausbildung eines Patriziats und derartiger Machtkonzentration innerhalb weniger Familien.

Reiter

dem Schützen äquivalenten niedrigster Dienstgrad der Dienstgradgruppe der Mannschaften der Wehrmacht bis 1945.

Richter

Der Landesherr berief einen Richter als Vorsitzenden des Gerichtes, der meist aus einem Ministerialiengeschlecht (niederer Adel) stammte.
Für seine Dienste wurde der Richter mit Gütern und Besitzungen belehnt, die von allen Abgaben befreit waren. Auch standen ihm die Hinterlassenschaften von Selbstmördern zu, und das Räubern abgenommene Diebesgut, wenn die rechtmäßigen Eigentümer sich nicht innerhalb von 6 Wochen gemeldet hatten.

Ritter

Ritter war die Bezeichnung für die wehrhaften, adeligen Gefolgsleute des Königs und des Hochadels.
Im Hochmittelalter schufen sich daneben auch Ministerialengeschlechter oder sogar Klöster eigene Gefolgschaften, die sich als Ritter bezeichneten. Die meisten dieser Untervasallen konnten sich jedoch auf die Dauer aus wirtschaftlichen Gründen nicht im Adelstand etablieren. Jedoch zeugen noch zahlreiche Burgställe im Umkreis erhaltener Burgen oder Ruinen von ihrer Existenz.

S

Sattelmeier

Die Besitzer der "freien Sattelhöfe" mußten auf Erfordern ein gesatteltes Pferd und einen tauglichen Reiter stellen, ursprünglich aber wahrscheinlich selbst den Reiterdienst leisten. Dagegen waren sie von allen bäuerlichen Abgaben und Leistungen frei und nur zu der allgemeinen Landfolge, also zu den öffentlichen Diensten gleich jedem Einwohner der Grafschaft verpflichtet.

Schäfer

(opilio = Schafhirte) waren eng in die ständische Gesellschaft eingebunden. Sie waren zwar keine hörigen Bauern, aber doch immer von ihrer jeweiligen Dienstherrschaft abhängig. Die dörfliche Gemeinschaft beschäftigte jeweils einen Gemeindeschafmeister, auch Bauernschafmeister genannt, welcher die Schafe der einzelnen Bauern hütete, während der Amtsschafmeister für die Herden des Grundherren zuständig war. Ihre eigenen Schafe ließen die Schäfer"mitlaufen". Nicht selten kamen sie zu beträchtlichem Wohlstand.
Sie genossen eine gewisse Freizügigkeit, konnten sich also ihre Dienstherrschaft wählen. Oft zogen sie herum.
Erst nach den Bauernbefreiungen und der Einführung der Gewerbefreiheit können wir von selbständigen Schäfern sprechen.

Schafmeister

(opilio = Schafhirte) waren eng in die ständische Gesellschaft eingebunden. Sie waren zwar keine hörigen Bauern, aber doch immer von ihrer jeweiligen Dienstherrschaft abhängig. Die dörfliche Gemeinschaft beschäftigte jeweils einen Gemeindeschafmeister, auch Bauernschafmeister genannt, welcher die Schafe der einzelnen Bauern hütete, während der Amtsschafmeister für die Herden des Grundherren zuständig war. Ihre eigenen Schafe ließen die Schäfer"mitlaufen". Nicht selten kamen sie zu beträchtlichem Wohlstand.
Sie genossen eine gewisse Freizügigkeit, konnten sich also ihre Dienstherrschaft wählen. Oft zogen sie herum.
Erst nach den Bauernbefreiungen und der Einführung der Gewerbefreiheit können wir von selbständigen Schäfern sprechen.

lt. Gerholz-Kartei alter Berufsbezeichnungen:
Schafmeister: Leiter einer Schäferei.
Schafmeister ist der Vornehmste unter den Schafhirten einer Herde, dessen Untergebene die Namen Schafknechte oder Schäferknechte führen.
Der Schafmeister hat zum Gutsbesitzer ein engeres Verhältnis. Er ist der eigentl. herrschaftl. Schäfer..., der als Verantwortlicher die Oberaufsicht über den Schäfereibetrieb führt. Ihm unterstanden der Meister od. Schafknecht f. d. Muttertiere, der Hammel- oder Jährlings- u. Lämmerknecht u. noch Lehrjungen.
Die Schafmeister zählten zu den wohlhabenden Leuten, denn die Schafzucht lieferte nicht nur Wolle, sondern war auch Hauptfleischlieferant für die ärmere Bevölkerung.

Schlachtermeister

Der Fleischer (oft auch Metzger) ist einer der älteren Handwerksberufe in Europa, der in vielen Ländern eine alte Tradition hat. Der Fleischer beschäftigt sich mit der Herstellung bzw. Verarbeitung von Fleisch- und Wurstwaren für den Verzehr und arbeitet in einer Fleischerei oder in einem Schlachthof. Erste Nachweise über diese Tätigkeit fanden sich bei den Galliern, die Wurst herstellten.

Schneider

Schneider bzw. Schneiderin ist ein handwerklicher Lehrberuf der Textilverarbeitung. Die Aufgabe des Schneiders ist, bestimmte Stoffkomponenten zuzuschneiden und zusammenzufügen. Die Arbeitswerkzeuge des Schneiders sind seit alters her Nadel, Faden und Schere, seit dem 19. Jahrhundert zunehmend auch die Nähmaschine.

Schreiber

Der Beruf des Schreibers als ein der Schreib- und Lesekunst Mächtigen wandelte sich im Laufe der Menschheitsgeschichte in seiner Bedeutung und Bedeutsamkeit mehrfach.

Schuhmacher

er stellte noch Schuhe her, durch die einsetzende Produktion von Fabrikschuhen wurde dieses Handwerk immer weniger.Der Schuhmacher verlegte sich dann auf das Reparieren von Schuhen, meist auf das Besohlen von Schuhen.

Stallmeister

Stallmeister ist eine Berufsbezeichnung in der Pferdezucht und -haltung. Stallmeister gab es zum Beispiel an adligen Höfen sowie in der Königlich-Preußischen Gestütsverwaltung. Auch heute wird die Bezeichnung in manchen Bereichen noch verwendet. Der Stallmeister hat immer Verantwortung für einen gewissen Pferdebestand.


Straßenkötter

Stättenbesitzer mit wenig Ackerland. Die Bezeichnung ist auf den geringen Besitzanteil an der öffentlichen Straße zurückzuführen, der dem Straßenkötter zum Bau eines Hauses zur Verfügung gestellt worden ist.

U

Untervogt

Untervogt: Die Untervögte waren den Vögten unterstellt und übten landesherrliche Exekutivmaßnahmen aus. In der Ämterhierarchie standen sie zwischen den Amtsdienern und den Bauerrichtern.

V

Vitifreier

(Lippe): ursprünglich freier Bauer, im Amt Iggenhausen (Lippe), der sich im frühen Mittelalter unter den Schutz des Stiftes Corvey (Schutzpatron: St. Vitus) gestellt hat.

Vogt

Ähnlich dem Amtmann war der Vogt ein Verwaltungbeamter (Immunitätsbeamter) und Hochrichter adeliger oder geistlicher Herrschaften für ein bestimmtes Territorium.

Vollmeier (Vollspänner)

Der Vollspänner mußte mit vollem Gespann (4 Pferde) Dienst leisten. Zu einem Vollspännerhof gehörten neben Wiesen, Weiden und Holzungen 3-4 Fudersaat (*) Ackerland. Die Bezeichnung Vollspänner hatte Bedeutung für die Höhe der Steuer. Ein Vollspänner wurde mit 1 tlr eingeschätzt.

Vollspänner

Der Vollspänner mußte mit vollem Gespann (4 Pferde) Dienst leisten. Zu einem Vollspännerhof gehörten neben Wiesen, Weiden und Holzungen 3-4 Fudersaat (*) Ackerland. Die Bezeichnung Vollspänner hatte Bedeutung für die Höhe der Steuer. Ein Vollspänner wurde mit 1 tlr eingeschätzt.

Z

Zimmermann

Bild: zimmermann.gif
Bild: Zimmermann
Zimmermann (ndd. timmermann); vgl. mhd. zimber >bauholz, holzbau<. cunrat czimerl 1335 m.-trübau. in württ. spielt auch der häufige ON. zimmern hinein: vgl. den ritter hans von zimmern, der 1414 als hs. zimmerlin siegelt (brech. s. 860). dazu auch zimmerer. in görl. 1502 czymnerpeter, 1506 czymmerhaus, auch zimmerhäckel (=hacker).

Stand: 09.02.2019 15:55:15
Erstellt mit dem Genealogieprogramm GFAhnen 18.0.014

Gehe zu StartSeite