Steinheim: D-32839, Nordrhein-Westfalen, Deutschland.
Lage: 09°05'37" Ost 51°52'02" Nord  [Karte] [GOV]

http://www.steinheim.de
In der Jungsteinzeit bereits zog die fruchtbare Gegend des Steinheimer Beckens Menschen an, die Wälder rodeten, Ackerbau trieben und sesshaft wurden. Man vermutet, dass die Stadt ihren Namen dem in der damaligen Zeit sehr seltenen Steinbau zu verdanken hat. Schriftliche Belege für die Existenz Steinheims reichen bis in die Zeit um 970 zurück. Die Landschaft zeichnet sich aus durch Wiesen, Felder, Baumgruppen, kleine Wälder, Hecken und die östlichen Ausläufe des Teutoburger Waldes, die dem Gebiet um Steinheim einen leicht hügeligen Charakter geben.
Im 12. Jahrhundert wurde die jetzige katholische Kirche St. Marien gebaut, die um 1480, 1665 und 1878 erweitert und verändert wurde. Die Gründung des Archidiakonats Steinheim 1231 gibt einen eindeutigen Hinweis auf die herausgehobene Stellung des Dorfes Steinheim im 13. Jahrhundert. Bischof Simon I. zur Lippe ließ Steinheim am 3. Februar 1275 zur Stadt erheben. Gründe dafür waren "Nutzen, Vorteil und Ehre" seines Landes, als auch die Wirtschaft. Durch die Erhebung zur Stadt wurden die Steinheimer weitgehend aus Abgaben-, Dienst- und Rechtsverhältnissen gegenüber dem Bischof entlassen; die Verwaltung übernahm ein gewählter Rat, die niedere Gerichtsbarkeit, ein Stadtrichter. Die Stadtmauer wurde z.T. auf Sand gebaut und brachte viel Arbeit mit sich.
Die Entwicklung der Stadt wurde in den Jahren 1349, 1541, 1618 und 1636/37 durch die Pest zurückgeworfen. Nach der Einsetzung des Rochustages als Stadtfeiertag 1637 blieb Steinheim von weiteren Pestepidemien verschont.
Im Dreißigjährigen Krieg versank Steinheim in Armut und Elend, es folgten Hexen- und Besessenenwahn und der Siebenjährige Krieg. Ein weiteres Unheil brachten die Stadtbrände. Größere sind aus den Jahren 1580, 1694, 1729 und 1790 überliefert, auch von zwei kleineren Bränden ist die Rede (1744 und 1911).
1802 kam Steinheim an Preußen, 1806-1813 gehörte es dem Königreich Westfalen an und fiel auf dem Wiener Kongress wieder an Preußen zurück. Nach dem Stadtbrand 1729 setzte sich die Ansiedlung über den alten Stadtring hinweg fort. Im Jahre 1811 hatte Steinheim 1663 Einwohner, um 1900 waren es bereits 3000.
Im 19. Jahrhundert begann der Übergang von einer Ackerbürger- zur Industriestadt. In den Jahren 1868/73 wurde eine Eisenbahnstrecke gebaut, die für die Entwicklung der Stadt von großer Bedeutung ist. Das Straßennetz wurde ausgebaut und bereits 1890 baute man das St.-Rochus-Hospital. Es folgten die Steinheimer Möbelfabrik und das Elektrizitätswerk (1902-04).
Einen schweren Rückschlag erlitt die Stadt im ersten Weltkrieg, aus dem 116 Steinheimer nicht zurückkehrten. 1925 baute man die erste geschlossene Siedlung. Nach den Kriegsereignissen des zweiten Weltkrieges strömten Evakuierte aus anderen Städten nach Steinheim und im Jahre 1950 betrug die Einwohnerzahl 5766. Es entstanden weitere Siedlungen und 1955 wurde ein Schwimmbad gebaut.
Anfang der sechziger Jahre entstand die neue Realschule, in der Weststadt erhielt Steinheim eine neue Hauptschule und das Gymnasium (1973 eingerichtet) bezog 1975 ein eigenes Schulgebäude. Ebenfalls 1975 wurde das neue Krankenhaus eingeweiht. Die Kernstadt hatte 1978 knapp 7000 Einwohner; die Großgemeinde zu diesem Zeitpunkt ca. 12200. Drei große Volksfeste werden in Steinheim gefeiert: Karneval, Schützenfest und Steimsche Kirmes
(außerhalb Lippes)
Kirchspiel für folgende (lippische) Bauerschaften:
Belle (bis 1598),
Billerbeck.