Niederbarkhausen: D-33098, Nordrhein-Westfalen, Deutschland.
Lage: 08°40'09" Ost 51°58'17" Nord
[Karte] [GOV]
Barkhausen Villikation, dann Amt Barkhausen, 1036 (urk. erw.) die Villikation Barkhausen mit seinen 5 Vorwerken:
Oerlinghausen (Orlinchusen; das Vorwerk Oerlinghausen verschwindet als Hof ganz. Hier stand die Kirche, es
entstand eine Siedlung, der Hof wurde zerschlagen. Als Rest blieb u. a. der halbadlige Hof Tofall),
Menkhausen (Meginchusen),
Barkhausen (Burchusen; Haupthof = Villication und Vorwerk),
Heepen (Hepyn) und Eckendorf (Ykamanninctorp).
Aus der Villikation wurde (spätestens) seit 1036 das grundherrschaftliche Amt Barkhausen des Bistums Paderborn, hauptsächlich im Amt Oerlinghausen gelegen. Es machte den größten Teil der Fläche des Amtes Oerlinghausen aus. Neun Höfe liegen im benachbarten Ravensberg (siehe unten 1787).
Zunächst erlangten die lippischen Edelherren im 13./14. Jahrhundert die Vogtei über das Amt Barkhausen (und Heerse), die daraus zustehenden Hoheitsrechte bauten sie zur landesherrlichen Gewalt aus.
1522 wurde das gesamte Amt vom Bistum Paderborn an die Grafschaft Lippe verpfändet (1558 wieder zurückgekauft). Gebildet wurde formal das Amt Barkhausen.
1532 (Verzeichnis der folgenden) Einzelhöfen, die zunächst keiner Ortschaft oder Bauerschaft angehörten. 1607 kamen alle Höhe aus dem dann aufgelösten Amt Barkhausen zur Vogtei Oerlinghausen im Amt Detmold (seit 1746 Amt Oerlinghausen (Ausnahmen werden genannt):
(Spätere) Amtsmeierhöfe:
Meyer zu Barkhausen (auch Niederbarkhausen; Besitzer: "Erster" oder "Hoher" Amtsmeier; 1753 examiniertes Gut, 1840 Rittergut),
Meyer zu Eckendorf (seit 1632
Rittergut),
Meyer zu Heepen (in Ravensberg gelegen, 1787 an Preußen abgetreten),
Meyer zu Menkhausen,
Meierhöfe:
Meyer zu Asemissen,
Meyer zu Ermgassen,
Meyer zu Sieker (in Ravensberg gelegen, 1787 an Preußen abgetreten),
Meyer zu Ubbedissen (in Ravensberg gelegen, 1787 an Preußen abgetreten),
Meyer zu Wistinghausen,
Frohnehöfe:
Frohne zu Asemissen,
Frohne zu Ehrdissen,
Sonstige Höfe (nach Bauerschaften, in deren Bereich sie lagen, zu deren Grundherrschaft sie aber nicht gehörten):
Kahmann zu Bechterdissen,
Niebuhr zu Bechterdissen,
Orbke zu Bechterdissen,
Meyer zu Bentrup (nicht in diesem Verzeichnis von 1532 genannt; von dessen Amtszugehörigkeit berichten spätere Quellen)
Arndt vor dem Bokelsberge (in Ravensberg gelegen, 1787 an Preußen abgetreten),
Hülsewede zu Brakwede, (nicht in diesem Verzeichnis von 1532 genannt; von dessen Amtszugehörigkeit berichten spätere Quellen),
Stegemann zu Brönninghausen (in Ravensberg gelegen, 1787 an Preußen abgetreten)
Lülf zu Brönninghausen (Ravensberg, 1787 an Preußen abgetreten),
Schuckmann zu Ehrdissen,
Valtmann (später Falkmann) zu Ehrdissen,
Wissmann zu Ehrentrup (seit 1607 zur Vogtei Lage, Amt Detmold; seit 1823 Amt Lage),
Reue zu Evenhausen,
Freitag zu Greste,
Löwe zu Greste,
Ostmann zu Greste,
Voß zu Greste,
Gees zu Hörste (seit 1607 zur Vogtei Lage, Amt Detmold; seit 1823 Amt Lage),
Weeke zu Hörste (seit 1607 zur Vogtei Lage, Amt Detmold; seit 1823 Amt Lage),
Gerke zu Hovedissen (der Kernhof der späteren Domäne, die zum Rittergut wurde),
Meise zu Hovedissen (vor 1500 als dem Amt früher zugehörig bekannt, 1532 schon dem Amt entfremdet, kam zur Domäne Hovedissen),
Ostmeise zu Hovedissen (vor 1500 als dem Amt früher zugehörig bekannt, wahrscheinlich auch 1532 schon dem Amt entfremdet),
Meyer zu Krentrup (vor 1500 als dem Amt früher zugehörig bekannt, 1532 schon dem Amt entfremdet),
Brand zu Mackenbruch,
Brinkmann zu Mackenbruch,
Büker zu Mackenbruch,
Drawe zu Mackenbruch,
Grate zu Mackenbruch,
Krop zu Mackenbruch,
Kersting zu Mackenbruch,
Leßmann zu Mackenbruch,
Reineke zu Mackenbruch,
Siekmann zu Mackenbruch,
Schlichting zu Mackenbruch,
Weeke zu Mackenbruch,
Lange zu Oetenhausen,
Nieder zu Oetenhausen,
Oberhof zu Oetenhausen,
Gaukstert zu Stukenbrok (in Ravensberg gelegen, 1787 an Preußen abgetreten).
Westermann zu Ubbedissen (nicht in diesem Verzeichnis von 1532 genannt; von dessen Amtszugehörigkeit berichten spätere Quellen)
Ostmann zu Währentrup,
Wissmann zu Wissentrup (seit 1607 zur Vogtei Lage, Amt Detmold; seit 1823 Amt Lage).
1558 wurde das gesamte Amt Barkhausen vom Bistum Paderborn von Lippe zurückgekauft. Im 16. Jahrhundert wurde die bisherige Amtsverfassung geändert. Anstelle eines Haupthofes wurden die 4 Vorwerke sog. Amtsmeierhöfe, deren Besitzern die kollegiale Verwaltung des Amtes oblag. Der Besitzer des früheren Haupthofes erhielten Vorrang vor den anderen dreien, führte das Siegel und wurde "Erster" oder "Hoher" Amtsmeier genannt.
1607 erhielt Lippe im Tausch die alleinigen grundherrlichen Rechte des Amtes Barkhausen (mit Mackenbruch und außerdem den Bökenberg bei Veldrom und das Paderborner Viertel der Holzungen des Amtes Schieder) gegen die lippischen Rechte über die Königsfreien im Steinheimer Gebiet. An die Stelle des Amtes Barkhausen trat die Vogtei Oerlinghausen im Amt Detmold (seit 1746 Amt Oerlinghausen).
Nach 1612 erlosch die Tätigkeit der Amtsmeier (als Sonderform der partiellen Selbstverwaltung).
1787 wurden die im Ravensbergischen liegenden Höfe an Preußen abgetreten, die bisher im Lippischen liegenden ravensbergischen Höhe wurden lippisch:
Uphof,
Bollhof,
Ostmeier zu Bechterdissen,
Glietz zu Döldissen,
Meier zu Döldissen,
Meier zu Milse,
Altrogge zu Milse,
Rabe zu Ehrdissen,
Hartwig zu Ehrdissen.
1808 mit Aufhebung der Grundherrschaft in Lippe wurde das Amt Barkhausen endgültig aufgelöst.