Schafmeister
(opilio = Schafhirte) waren eng in die ständische Gesellschaft eingebunden. Sie waren zwar keine hörigen Bauern, aber doch immer von ihrer jeweiligen Dienstherrschaft abhängig. Die dörfliche Gemeinschaft beschäftigte jeweils einen Gemeindeschafmeister, auch Bauernschafmeister genannt, welcher die Schafe der einzelnen Bauern hütete, während der Amtsschafmeister für die Herden des Grundherren zuständig war. Ihre eigenen Schafe ließen die Schäfer"mitlaufen". Nicht selten kamen sie zu beträchtlichem Wohlstand.
Sie genossen eine gewisse Freizügigkeit, konnten sich also ihre Dienstherrschaft wählen. Oft zogen sie herum.
Erst nach den Bauernbefreiungen und der Einführung der Gewerbefreiheit können wir von selbständigen Schäfern sprechen.
lt. Gerholz-Kartei alter Berufsbezeichnungen:
Schafmeister: Leiter einer Schäferei.
Schafmeister ist der Vornehmste unter den Schafhirten einer Herde, dessen Untergebene die Namen Schafknechte oder Schäferknechte führen.
Der Schafmeister hat zum Gutsbesitzer ein engeres Verhältnis. Er ist der eigentl. herrschaftl. Schäfer..., der als Verantwortlicher die Oberaufsicht über den Schäfereibetrieb führt. Ihm unterstanden der Meister od. Schafknecht f. d. Muttertiere, der Hammel- oder Jährlings- u. Lämmerknecht u. noch Lehrjungen.
Die Schafmeister zählten zu den wohlhabenden Leuten, denn die Schafzucht lieferte nicht nur Wolle, sondern war auch Hauptfleischlieferant für die ärmere Bevölkerung.