Heerse: D-32105, Nordrhein-Westfalen, Deutschland.
Lage: 08°45'25" Ost 52°03'36" Nord
[Karte] [GOV]
Villikation, dann Amt Heerse, 1036 (urk. erw.) die Villikation mit seinen 3 Vorwerken:
Heerse (Hyse) Um 1001 noch Haupthof, verlor aber immer stärker an Bedeutung, wurde Domäne wobei das gesamte Amt seinen Namen Heerse behielt. Der Hof zu Heerse wurde dann durch den Amtsmeierhof zu Vinnen ersetzt.
Bexten (Bykeseten, wurde nach Heerse der Haupthof)
Hündersen (Ynrikissen) und Eikmeier (Ekama) vor dem Berge. Auch Eikmeier verlor seine Bedeutung, an seine Stelle trat der Hof Volkhausen.
Daraus wurde das grundherrschaftliche Amt Heerse des Bistums Paderborn im Amt Schötmar. Belehnt wurden vom Bischof von Paderborn die Familien von Calldorf (bis 1358), von Post (1358 bis 1428) und von Wend-Varenholz (1428-1548). Zunächst erlangten die lippischen Edelherren im 13./14. Jahrhundert die Vogtei über das Amt Heerse (und Barkhausen), die daraus zustehenden Hogeitsrechte bauten sie seit 1548 zur landesherrlichen Gewalt aus. Im 16. Jahrhundert wurde die bisherige Amtsverfassung geändert. Anstelle eines Haupthofes wurden dieser und die 3 Vorwerke sog. Amtsmeierhöfe, deren Besitzern die kollegiale Verwaltung des Amtes Heerse oblag. Gebildet wurde das Amt Heerse außer den Amtsmeierhöfen aus weiteren Einzelhöfen (hier nach den Bauerschaften aufgelistet, in deren Bereich sie lagen, zu deren Grundherrschaft sie aber nicht gehörten; erst 1808 wurden sie mit Abschaffung der Grundherrschaft diesen Bauerschaften zugeordnet):
Eikmeier vor dem Berge, wo?
Bentrup:
Hackemack zu Bentrup,
Brand zu Bentrup,
Biemsen-Ahmsen;
Meyer zu Hörentrup,
Biest (ausgegangener Ort bei Lemgo)
Ehrsen-Breden:
Bicker in Ehrsen,
Dust in Ehrsen,
Peter in Ehrsen,
Grastrup-Hölsen:
Meyer zu Hündersen (Amtsmeierhof),
Uekermann an der Bega,
Reese zu Hölsen,
Hovedissen:
Honderlage zu Hovedissen,
Schröder (vor dem Hepeker Schling) zu Hovedissen,
Husen:
Lindemann zu Husen,
Husemann zu Husen (Heerserheide, wurde Teil der Domäne Heerse),
Langenholzhausen:
2 Höfe in früheren Zeiten,
Lieme:
Branding zu Lieme (1587 zur Domäne Büllinghausen geschlagen)
Steinmeier (Steinhof) zu Lieme (seit 1854 als Pfarre dienend),
Lockhausen:
Frohne zu Vinnen (1790 von Vinnen angekauft),
Gronemeier zu Übbentrup,
Meyer zu Vinnen (Amtsmeierhof),
Retzen-Papenhausen:
Beining in Retzen,
Lehbrink in Retzen,
Schirneker in Papenhausen,
Meyer zu Volkhausen (Amtsmeierhof),
Schötmar:
Bicker in Schötmar,
Gelhaus zu Schötmar
Schuhmacher zu Schötmar,
Winterberg, itzo Tielemann,
Witte zu Schötmar,
Steinbrüntorf:
(in früheren Zeiten)
Übbentrup:
Frohne in Übbentrup (1790 mit Schalk vereinigt),
Unterwüsten:
Meyer zu Steinbeck (wurde Domäne, dann als Rittergut verkauft) in Hellerhausen,
Werl-Aspe:
Brinkmeier zu Werl,
Wülfer-Bexten:
Funke zu Wülfer
Husemann zu Wülfer,
Meyer zu Bexten (Amtsmeierhof, früherer Haupthof, Besitzer "Erster" oder "Hoher" Amtsmeier, erhielt Vorrang vor den anderen drei Amtsmeiern, führte das Siegel; seit 1701 adelige Freiheiten, aber keine Aufnahme in den Ritterstand),
Schormann zu Wülfer,
noch prüfen:
Peter Hermann,
Vinnen
Wostenbecker,
Burgemeister Grothe in Lemgo,
Kröger Frantz, itzo Simon
Lehmeyer,
Baumhans,
Dust zu Biemsen
(Quelle: Butterweck, Uekermann, Seite 22)
dazu eine große Anzahl kleinerer Stätten, insbesondere der Hagendörfer Bexterhagen und Nienhagen.
1612 erhielt Lippe im Tausch den alleinigen Besitz des Amtes Heerse durch Kauf.
1808 mit Aufhebung der Grundherrschaft in Lippe wurde das Amt Heerse aufgelöst.