Pächter
Pächter bildeten im 18./19. Jahrhundert einen besonderen Stand. Friedrich Wilhelm I. hatte bereits 1717 seine Kriegs- und Domänenkasse angewiesen, die Domänen weder dem Adel noch den Bauern zu verpachten. Es sollten vermögende Bewerber aus den Gewerbe- oder Beamtenfamilien bevorzugt werden.
Der Grund lag darin, daß der König dem Adel kein ausreichendes ökonomisches Interesse zutraute, bei einer Verpachtung an Bauern befürchtete, sie würden auf Kosten ihrer eigenen Wirtschaft den Pachthof aussaugen. Die Pächter gehörten also nicht zu den Gutsherren, da ihnen das Land nicht gehörte, aber auch nicht zu den Bauern, da sie keine Hand- und Spanndienste leisten mußten. So bildeten sie einen Stand für sich.